Werkleiter
Bernd Nitzsche
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56812 Cochem
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Zum 01.01.1975 ging die Aufgabe der Abwasserbeseitigung von den Ortsgemeinden
auf die Verbandsgemeinde Cochem-Land über. Das Abwasserwerk wird seit dem Jahre
1978 als Eigenbetrieb geführt.
Zum Zeitpunkt des Aufgabenüberganges im Jahre 1975 entsprachen die
Abwasseranlagen zum weitaus größten Teil nicht den wasserrechtlichen
Anforderungen. Es wurden von den Ortsgemeinden zwar Überlegungen angestellt,
die notwendigen Anlagen insgesamt zu erstellen. Auch bestanden zum Teil
entsprechende Planungsentwürfe. Verwirklicht werden konnten die Projekte damals
nicht, weil
a) die Bauvorhaben gemeindeübergreifend nicht baureif geplant werden konnten
und
b) die notwendigen Finanzierungsmittel nicht zur Verfügung standen.
Nach der Schiffbarmachung der Mosel in
den 60er Jahren sind in den Folgejahren keine nennenswerten Mittel in den
hiesigen Raum geflossen, weil an anderer Stelle ein Ausgleich geschaffen werden
musste. Von 1975 bis einschließlich zum Jahre 2008 investierte die
Verbandsgemeinde rd. 54,5 Mio. € in die Abwasserbeseitigung. Bis auf
einige Anwesen im Außenbereich sind alle Grundstücke an die öffentliche
Entwässerungseinrichtung angeschlossen.
Mit dem freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Cochem und der Verbandsgemeinde
Cochem-Land zu der neuen Verbandsgemeinde Cochem zum 1.7.2009 ging die Aufgabe
der Abwasserbeseitigung innerhalb des Stadtgebietes Cochem auch auf das
Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Cochem über.
In dem Stadtbereich von Cochem wurden vergleichsweise früh
Entwässerungsleitungen auf der Grundlage genehmigter Planungen verlegt. Dies
vollzog sich in erster Linie in den siebziger Jahren. Auch konnte 1974
eine mech.-biologische Kläranlage für die Stadtteile Cochem, Cond und Sehl in
Betrieb genommen werden.
Für den Stadtteil Brauheck übernahm die Stadt im Jahre 1962 die von der
Bundeswehr im Rahmen der Ansiedlung der Fliegerkaserne errichten
Entwässerungseinrichtungen. Das Entwässerungsnetz ist dann in den Folgejahren
um verschiedene Baugebiete erweitert worden. 1993 folgte eine Gemeinschaftskläranlage
für den Stadtteil Brauheck und die zur Verbandsgemeinde gehörenden
Ortsgemeinden Dohr und Faid.
Seit dem Jahre 2003 werden die Abwässer von den Stadtteilen Cochem, Cond und
Sehl sowie den Ortsgemeinden Klotten, Ernst, Valwig, Bruttig-Fankel,
Ellenz-Poltersdorf und Beilstein in der Zweckverbandskläranlage in Treis
gereinigt. Von 1970 bis 2009 investierte die Stadt Cochem rund 31 Mio €
in die Abwassereinrichtungen.
Durch die Fusion mit Gebietsteilen der Verbandsgemeinde Treis-Karden zum
1.7.2014 änderten sich nochmals die Zuständigkeiten des Abwasserwerkes Cochem.
Es kamen die Ortsgemeinden Lieg, Lütz, Moselkern, Müden, Pommern und
Treis-Karden hinzu, wobei der vorher bestehende Zweckverband Kläranlage
Treis aufgelöst wurde.
Auch die Verbandsgemeinde Treis-Karden hat ab dem Bestehen des Abwasserwerkes
im Jahre 1978 rd. 42,6 Mio. € in die Abwasserbeseitigung investiert.
Von dem Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Cochem werden derzeit folgende
Einrichtungen betrieben:
6 Kläranlagen (Anschlusswerte insgesamt 68.280 EW), 14
Regenrückhaltebecken, 46 Pumpwerke sowie ein Leitungsnetz von ca. 264 km.
Insgesamt werden rd. 11.000 Grundstücke
entsorgt. Über 99 % aller Einwohner der Verbandsgemeinde Cochem sind an
mechanisch-biologische Kläranlagen (mit zum Teil 3. Reinigungsstufe)
angeschlossen.
Aufgrund der topographischen Verhältnisse bestehen enge Verflechtungen mit den
benachbarten Abwasserwerken. So werden die Abwässer von Neef und St. Aldegund
aus der Verbandsgemeinde Zell in der Kläranlage in Bremm gereinigt. Auch mit
der Verbandsgemeinde Kaisersesch wird zusammengearbeitet. So werden die
Abwässer von Illerich in der Kläranlage Wirfus, die von der
Verbandsgemeinde Cochem betrieben wird, gereinigt. Im Gegenzug übernimmt
die Verbandsgemeinde Kaisersesch die Abwässer von Greimersburg und reinigt sie
in der Kläranlage in Landkern. Zudem sind die Ortsgemeinden
Kail und Brieden aus der Verbandsgemeinde Kaisersesch an die Kläranlage in
Treis angeschlossen. Die Abwässer aus der Ortsgemeinde Lieg gehen zu der von
der Verbandsgemeinde Kastellaun betriebenen Kläranlage Lahr.
Der Schwerpunkt der künftigen Investitionen wird im Bereich der
Sanierung/Erneuerung der Entwässerungsleitungen liegen. Daneben ist die Mess-
und Regeltechnik in den Kläranlagen ständig zu optimieren, um den hohen
Reinigungsgrad zu erhalten. Auch sind die Maßnahmen zur Verbesserung der
Energieeffizienz und der Eigenstromversorgung fortzuführen.